Es gibt Spuren, die gedeutet werden müssen, und die Deutung folgt einem allgemeinen Wissen über Erscheinung und Funktion des Gebäude- und Anlagetypus „Villa Rustica“. Der Entwurf muss sich also ästhetisch und funktional auf den Gedanken der Erinnerungsspur stützen: Das zur Erscheinung bringen eines Verschwundenen.
Die ästhetische Idee ist es, mit den Mitteln der Modernität auf die Modernität der römischen Beherrschung des Rheinlandes zu verweisen.
Es gibt Belege bei einzelnen villae rusticae, dass das ursprüngliche Gebäude eine Holzkonstruktion war. Auf diesen Ursprung verweisen wir durch die skulpturale geometrische Schraffur, die den Innenraum der Villa zugleich verbirgt und durchscheinen lässt. Das Zentrum des Gebäudes, ehedem nach außen, gegen den plebs, abgeschottet, bleibt so zwar als Zentrum erhalten; aber eben nicht mehr verborgen.
Aus der Entfernung dagegen bietet sich das schimmernde Bild jenes mediterranen Charakters, der auch der Bauform vieler in Germanien errichteten Villen noch anhaftet.